Elmar Moser v/o Bühlä, 26.04.1957 – 21.12.2013

21.12.2013 - Walter Risi v/o Gruch

Nachruf

Dr. med. vet.

Elmar Moser v/o Bühlä

Kyburger, Rotacher

26.04.1957 – 21.12.2013

 

 

Bühla war von seiner Krankheit schon schwer gezeichnet, als ich ihn im November das letzte Mal besuchte. Seinen nahen Tod vor Augen bat er mich, an seinem Trauerkommers die Rede zu halten. Ich versprach ihm das. Traurig ist, dass ich nach 3 Jahren bei Wenig schon wieder eine solche Rede halten muss. Mit den beiden habe ich schon früh meine besten Lebensfreunde bei den Kyburgern verloren. Sicher hinterlassen sie nicht nur bei mir eine grosse Lücke.

Elmar wurde am 26.April 1957 als zweites Kind von Paula und Ernst Moser in St.Gallen geboren. Zusammen mit seinen beiden Schwestern wuchs er in Andwil auf, wo er auch die Primarschule besuchte. Wie schon sein Vater wechselte er nachher ans Kollegium St.Antonius in Appenzell. Dort machte er seine erste Bekanntschaft mit dem Schweizerischen Stundentenverein und trat in die Gymnasialverbinung Rotacher ein. Treffend für seinen markanten Gesichtsausdruck bekam er den Namen „Uehlä“. An der GV Solothurn 1975 wurde er in den Gesamtverein aufgenommen. 1976 schloss er sein Mittelschulstudium mit der Matura Typus B ab.

Bülä wollte beruflich den Fussstapfen seines Vaters folgen und begann daher folgerichtig sein Studium als Veterinärstudent am Tierspital Zürich. Die ersten Kontakte zu den Kyburgern wurden schon bei den Rotachern geknüpft und deshalb stellte er im Wintersemester 77/78 sein Aufnahmegesuch. Das Götterkollegium war bei der Namensfindung nicht besonders einfallsreich und stellte dem Namen der Gymnasialverbindung lediglich ein „B“ voran. So wurde aus Uehlä einfach Bühlä. Meine Erinnerung an den jungen Studenten: ein Hurrastudent mit grosser Stammpräsenz. Viele lustige Feste und Streiche durfte ich mit ihm erleben. Sehr gut in Erinnerung ist auch die gemeinsame Studentenbude an der Irchelstrasse, die nach uns noch lange in Kyburgerhänden blieb. Unvergesslich sind auch der Fuchsenbummel nach München und unsere gemeinsame Ferienreise nach England. Bühlä wurde auch in verschiedene Chargen gewählt: Im WS 1979/80 als Schatzmeyster, im WS 1980/81 als Knappenmeyster und als Krönung im WS 1980/81 als Burggraf. Welche Bedeutung die Kyburger für ihn hatten lasse ich ihn gleich selber sagen. Ich zitiere aus seinem Lebenslauf: „Die AKV Kyburger gab mir die Unterstützung und die Hilfeleistungen, die eine junge Person benötigt. Ich war zur Studentenzeit ein begeisterter Kyburger. Beinahe bei jedem Fest war ich mit von der Partie. Bekannt waren unsere Bierfamilienweekends. Während meiner Aktivzeit durfte ich auch wichtige Chargen und Aufgaben ausüben. Nach dem Studium wurde es ruhiger. Beruf, Familie und Wohnort führten dazu, dass die Teilnahmen am Verbindungsleben seltener wurden. Erst in den letzten Jahren konnte ich es wieder aktivieren. Erfreulich durfte ich feststellen, dass ich auch nach der Verbindungspause immer stets willkommen war und dass die damals geschlossenen Freundschaften sich bis heute hielten. Sie bedeuteten mir bis zu meinem Tod sehr viel.“

Bühlä schloss sein Studium als Tierarzt im Jahre 1984 ab und promovierte später zum Doktor der Veterinärmedizin. Leider war sein beruflicher Werdegang von schweren Rückschlägen begleitet. Sein Wunsch, die väterliche Tierarztpraxis übernehmen und weiterführen zu können erfüllte sich nicht. Noch während seinem Studium starb sein Vater bei einem schweren Verkehrsunfall. 2 Jahre später wurde auch sein Taufpate – ebenfalls Tierarzt – zu Grabe getragen und mit ihm auch der Traum der zweiten Tierarztpraxis. So folgten nach der Dissertation verschiedene Assistenzstellen im Nutztierbereich. 1988 eröffnete er in Zuckenriet seine eigene Tierarztpraxis, die er mit viel Umsicht zur Zufriedenheit seiner Kunden führte.

Bühlä bekam seine Yvonne erst-mals an einem Kyburgerball im Hotel Atlantis zu Gesicht. Er spielte damals mit seinem Tanzorchester, sie war als Balldame mit Dogma dort. An der Hochzeit von Wenig 1983 forderte er sie zum Tanz auf. Doch sie gab ihm dort noch einen Korb. Erst am Silvester 1985 haben der Liechtliumzug in Wil und das nachfolgende gute Essen bewirkt, dass es zwischen den beiden zu funken begann. Im Herbst 1987 läuteten die Hochzeitsglocken. Dieses Fest durfte ich damals als Tafelmajor begleiten. Am 23.März 1990 kam Tochter Ramona zur Welt. Mit viel Freude verfolgte er die Entwicklung seiner Tochter. Viel Zeit verbrachte die Familie in der Ferienwohnung in Klosters und auch in der Toskana.

Für Bühlä wäre ein Leben ohne Musik unvorstellbar gewesen. Sie begleitete ihn durch sein ganzes Leben. In Appenzell erlernte er das Klavier- und Trompetenspiel und spielte in der dörflichen Blasmusik von Andwil mit. Später besserte er sein Sackgeld als Mitglied eines Tanzorchesters auf, das wie schon gesagt auch am besagten Kyburgerball aufspielte. Auch neben seinem Beruf war er musikalisch immer sehr aktiv. Er besuchte Blasmusikdirigentenkurse des Blasmusikverbandes und erlangte an der Musikakademie St.Gallen das Diplom für Nebenberufliche Blasmusikdirektion. 5 Jahre lang dirigierte er darauf die Musikgesellschaft Wittenbach. Auch beim Orchesterverein Wil war er als Waldhornspieler ein begeistertes Mitglied.

Oeffentlichkeitsarbeit leistete er vor allem in der Oberstufenschule der Gemeinde Niederhelfenschwil, zu welcher auch Zucken-riet gehört. 1992 wurde er als Schulrat gewählt und ab 1996 bis zu seinem Tode amtete er als Oberstufenpräsident. Seine grösste Leistung war sicher die Zusammenführung der Oberstufenschulen der Gemeinden Niederhelfenschwil und Zuzwil zur Schule Sproochbrugg im letzten Jahre.

Sportlich war Bühla wie ich in jungen Jahren nicht sonderlich aktiv. Wir brillierten höchstens als Trinker an den Blockturnieren. Mit dem Kauf der Ferienwohnung in Klosters entdeckte er das Ski-fahren wieder. Grösste Leidenschaft wurde aber das Velofahren. Veloreisen führten ihn nach Klosters oder in die Toskana, aber auch zu Wenig und mir nach Engelberg und Arth.

Im Juni 2010 wurde seine Krebs-erkrankung diagnostiziert. Diverse Behandlungen und Chemotherapien ermöglichten, dass er seinen Beruf noch lange ausführen und sein Leben einigermassen normal gestalten konnte. Mit grosser Freude war er noch an der Kyburgerfahrt nach Dresden dabei. Ab Herbst verschlechterte sich aber sein Gesundheitszustand massiv. So musste er auf Ende September seine Praxis aufgeben. Es folgte sowohl für ihn als auch für Yvonne und Ramona eine lange Leidenszeit. Sein Tod am 21. Dezember war für alle eine Erlösung.

Ich schliesse meine Rede mit den Worten, die Bühlä an Yvonne und Ramona gerichtet hat, die sicher aber auch für uns alle gelten: ich danke für die Liebe und die Hilfe, die ich von euch erfahren durfte. Schaut nach vorne. Ich hatte ein glückliches Leben. Ich hoffe, dass ihr dies am Ende eures Lebens auch festhalten könnt.

In diesem Sinne danke ich dir, Bühla im Namen aller hier Anwesenden für deine Freundschaft. Auch du musstest viel zu früh gehen. Wir alle werden dich in guter Erinnerung behalten.

Walter Risi v/o Gruch, AKV Kyburger

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