Alex Blöchlinger v/o Philo SJ, 16.05.1924 – 03.08.2018

03.08.2018 - P. Josef Bruhin SJ, Socius

Nachruf

P. Dr. theol.

Alex Blöchlinger v/o Philo SJ

Kyburger, Struthonia

16.05.1924 – 03.08.2018

 

 

P. Alex Blöchlinger v/o Philo ist am frühen Morgen des 3. August 2018 im Pflegeheim Antoniushaus in Feldkirch im hohen Alter von 94 Jahren gestorben. Er war 72 Jahre in der Gesellschaft Jesu.

Philo wurde am 16. Mai 1924 in Wädenswil geboren. Da sein Vater Lungenfacharzt war, zog die Familie nach Arosa, wo er seine jungen Jahre erlebte. 1936 ging es ein erstes Mal nach Feldkirch in die „Stelle Matutina“. Mit Beginn der NS-Zeit 1938 musste Philo aber ins Kapuzinergymnasium „St. Fidelis“ in Stans umziehen, wo er in die Struthonia eintrat und 1944 die Matura erlangte. Nach der RS zog er an die Universität Zürich (phil. I). Aus Familientradition – sein Vater war der Alt-Kyburger Blöchlinger v/o Speer – aber auch aus innerer Neigung, wie Philo selber schreibt, fand er den Weg zu den Rosarittern. Bereits nach einem Jahr Studium in Zürich trat er am 10. Oktober 1945 in Fribourg in die Gesellschaft Jesu ein, wo die „Villa Beata“ als Noviziat diente. Nach drei Jahren Philosophie in Pullach/München kam er zum zweiten Mal nach Feldkirch, dieses Mal für 3 Jahre als Präfekt. Theologie studierte er von 1953 – 57 in Lyon/Fourvière, daran schloss sich das Terziat in Wépion (Belgien) an. Die Priesterweihe erteilte ihm am 25. Juli 1956 der Alt-Stellaner Mgr. Franziskus von Streng, Bischof von Basel. Seine Dissertation erarbeitete er während eines Aufbaustudiums 1959 – 60 bei Prof. F.X. von Hornstein in Fribourg: „Die heutige Pfarrei als Gemeinschaft. Eine pastoraltheologische Untersuchung über die Form und Möglichkeiten von Lebensgemeinschaften der Pfarrei“. Nach kurzen vier Jahren als Studentenseelsorger und Religionslehrer in Bern kam Philo zum dritten Mal nach Feldkirch, endgültig, für mehr als 50 Jahre. Die „Stelle Matutina“ war sein Lebensprojekt und seine Heimat. Er war Religionslehrer, Generalpräfekt, Rektor und sehr bemüht um den Fortbestand des Kollegs und deshalb auch freigestellt für die Kollegsplanung in den Jahren 1973 – 77. Die Entscheidung der Ordensleitung 1976, die „Stella Matutina“ nicht mehr weiterzuführen, war für ihn ein schwerer Schock. Deshalb bedeutete es für ihn eine grosse Genugtuung, dass er das „Religionspädagogische Institut der Diözese Feldkirch“ mitbegründen, aufbauen und als erster Direktor (1981 – 95) leiten konnte. Als Religionslehrer in der „Stella“, an der Bundes-Handelsakademie und der Handelsschule Feldkirch verfügte er über die notwendige Praxiserfahrung. Etwas Trost fand er gewiss auch in seiner liebevollen Betreuung der Alt-Stellaner und des „Stella-Hefts“ in all den Jahren nach der Schliessung des Kollegs. Die Schweizer Provinz ist ihm auch sehr dankbar, dass er die Redaktion der ignatianischen Monatszeitschrift „mann + christ“ in den Jahren 1979 – 2009 übernommen hatte. Nachdem er im Sommer 2003 nach Frastanz gezogen war, durfte nicht nur die dortige, sondern noch viele andere Voralberger Pfarreien seine Dienste in Anspruch nehmen.

Für seine unermüdliche pädagogische Tätigkeit, in der er selbst unter schwierigen Umständen Gelassenheit und Würde ausstrahlte, gebührt ihm grosse Dankbarkeit.

 

P. Josef Bruhin SJ, Socius
(ergänzt von Oscar Gemsch v/o Tenno mit Angaben aus dem Goldenen Buch der Kyburger)


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